B-Wurftagebuch – 1. Woche

09. bis 15.11.12

Am 09.11.12 hat Apple per Kaiserschnitt 3 bildschönen Hündinnen das Leben geschenkt. Die Geburtsgewichte lagen bei 520 bis 550 Gramm, ganz schöne kleine Bröckchen also. Nachdem Apple aus ihrer Narkose erwacht war, machten wir uns mit der frischgebackenen Hundemutter und den Welpen auf den Heimweg. Zuhause angekommen mussten wir feststellen, dass Apple, wie so viele andere Hündinnen, die mit Kaiserschnitt gebären, ihre Welpen nicht annahm. Sie ließ sie säugen, aber Pflegen kam für Apple nicht in Frage. Also übernahmen wir diese Aufgabe und rieben nach dem Säugen die Bäuchlein der Welpen, damit diese Blase und Darm entleeren konnten.

Leider mussten wir feststellen, dass die Hündin, die wir wegen ihrem lila Bändchen Violetta genannt haben, nicht gut trank. Als sie dann in der Nacht vom 2. auf den 3. Lebenstag, Samstag auf Sonntag, massiv Gewicht verlor und auch sonst immer schlapper wurde, obwohl wir stündlich versuchten, ihr Tropfen- und Milliliterweise Milch zuzufüttern, beschlossen wir, sie in die Universitätsklinik Gießen zu bringen, wo man für so junge Welpen ausgerüstet ist. Violetta wurde ab diesem Zeitpunkt alle 2 Stunden, Tag und Nacht, per Magensonde ernährt. Sie erholte sich, doch leider konnte der Grund für das Verschlucken nicht diagnostiziert werden. Alles, was man durch Diagnose herausfand war, dass die Speiseröhre nicht missgebildet war. Das Grundproblem konnte also weder diagnostiziert noch behandelt werden.

Eine Ernährung per Magensonde ist keine Lösung auf Dauer. Die einzige Möglichkeit, eventuell eine Besserung hervorzurufen, sahen die Ärzte in einer Operation, die jedoch ohne gesicherte Diagnose, nur Aufgrund von Vermutungen hätte gemacht werden sollen. Nach vielen Telefonaten und Gesprächen mit den behandelnden Ärzten in Gießen, bei denen wir weitere Informationen, die Operation und ihre Risiken betreffend, einholten, sowie Telefonaten mit unserer Haustierärztin, der Zuchtwartin und befreundeten Züchtern, entschlossen wir uns am Freitag schweren Herzens, Violetta weiteres Leid zu ersparen und sie gehen zu lassen. Violetta wurde nur eine Woche alt.

Dieser Schritt ist uns unsagbar schwer gefallen und macht uns sehr traurig. Jedoch sind wir sicher, richtig und im Sinne von Violetta gehandelt zu haben. Die Kleine hat gekämpft, sie wollte leben! Doch manchmal ist Kämpfen einfach nicht genug! Manchmal verliert man trotzdem!

Durch die Sorge um Violetta konnten wir die Zeit mit den beiden, sich prächtig entwickelnden Welpen, die bei uns zu Hause waren, gar nicht richtig genießen. Alles war überschattet von der Sorge um Violetta. Doch hier bei uns gab es auch Schönes zu erleben. Nachdem die ersten Nächte doch recht stressig für uns waren, Welpen anlegen, Bäuchlein reiben, haben die Welpen heute schon ihr Häufchen gemacht und wenn ja, wie oft, wurde alles schlagartig einfach, als Apple am frühen Donnerstagmorgen plötzlich uneingeschränkt ihren Mutterpflichten nachkam. Von dieser Stunde an ist sie sehr häufig in der Wurfkiste anzutreffen, sie verbringt die ganze Nacht darin, säugt was das Zeug hält und leckt und pflegt die Welpen auf das Beste.

 

Hier jetzt das Wichtigste, die Bilder der ersten Woche: